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Vogelkäfig

Bird Cage [Vogelkäfig] 2015

Installation mit Vogelrufen, Feldaufnahmen und Absperrband

Shahram Entekhabi (Parasiten-Architektur) und Amy Green (Audio-Installation)

Bird Cage regt zum Nachdenken über Übergänge, Verstädterung und die Bedeutung der Böden für Biodiversität und Naturschutz an.

Bird Cage verleiht der temporalen und räumlichen ökologischen Sukzession eine akustische Form. Die Geräusche basieren auf Ergebnissen einer Studie über die unterschiedlichen Vogelbestände im städtischen und ländlichen Gebieten Berlins (Simon et al. 2006).

Viele Vogelarten, mit denen wir seit jeher unsere Umwelt teilen – wie zum Beispiel das Rebhuhn, das in  Grimms Märchen eine bedeutende Rolle spielt – wurden in der Folge städtischer Bebauung aus dem Stadtzentrum verdrängt. Je weiter man Richtung Stadtzentrum geht, desto weniger Artenvielfalt gibt es. Am Stadtrand, in der Natur, oder in was von ihr übrigbleibt, hat die intensive Landwirtschaft gleichzeitig eine Mechanisierung und Vereinfachung der Landschaft bewirkt. So verlieren die Vögel auch in landwirtschaftlichen Gebieten ihre Lebensräume und Stadtparks werden dagegen zu Biodiversitätsinseln.

Im Jahr 2015, dem internationalen Jahr des Bodens, ist jede achte Vogelart in Deutschland vom Aussterben bedroht. Ein Viertel der Vogelarten könnten bis 2100 bereits ausgestorben sein.

 

Parasiten-Architektur umringt die Natur

Die Struktur der Installation ist informell, vorübergehend, schwach, unvollkommen, unvollendet und formlos. Informelle Dinge können sich schneller ändern und lassen mehr Spielraum für Veränderung. Ausdruck der Vergänglichkeit des Informellen sind Migration und kulturelle Vielfalt.

Ein verletzlicher Fleck Natur im öffentlichen Raum – umzingelt mit einer Mauer aus Absperrband – erinnert an Konzepte wie Sicherheits- und Sperrgebiete. Er greift unsere Vorstellungen von Exklusion und Inklusion auf.

Die musikalische Komposition besteht aus Vogelrufen und Geräuschen menschlicher Technologien in Städten. Das Stück beginnt mit einer Arie ehemals heimischer Arten die nicht mehr in der Gegend vorkommen. Die Musik von Singvögeln, Spechten, Handyklingeltönen, Nachtigallen, U-Bahnzügen, und Tauben füllt den Vogelkäfig.

gepostet April 14, 2015 in: Kunstwerke by Ein Hektar

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